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Die "kleine" Sonnenfinsternis am 10. Juni im Sterngarten und in Wien XIII

Trotz sehr kurzfristigem Termin und Arbeitstag kamen 7 Besucher und einige Zaungäste in den Sterngarten (Fotos Erika Erber). Peter Reinhard projizierte die Sonne mit einem 5"-Refraktor auf weißes Papier, damit alle gemeinsam schauen konnten. Sogar eine Sonnenfinsternis mit nur 11% hat ihren Reiz! Die letzten Sekunden des Mondrandes um 13h28 waren aber nur bei stärkerer Vergrößerung erkennbar.

 

Franz Vrabec freut sich, dass der Schatten der Polscheibe pünktlich um 12h55 über die Meridianlinie wandert, während Gottfried Gerstbach auf seiner Dachsternwarte in Wien XIII die Sonne bei 80-facher Vergrößerung beäugt. Da sind von 13h04 bis 13h08 am Mondrand sogar einige Mondberge zu erahnen – die bei 2" Ausfransung etwa 3–5 km hoch sein müssen. 

 

Weitere Beobachtungen

Im Frühjahr konnten wegen der Corona-Beschränkungen nur Online-Vorträge stattfinden, aber dafür an jedem zweiten Freitag im Monat. Sie waren unerwartet gut besucht (bis zu 70 Teilnehmer) und brachten uns fast 30 neue Mitglieder. "In Präsenz" war erst am 13. Juni die Wanderung entlang des Planetenwegs möglich, die in 2 Gruppen (1 und 3 Stunden) stattfand. Am 19. Juni stand im Sterngarten die traditionelle Sommersonnenwende am Programm, die erstmals von Caroline Posch-Primes geleitet wurde. Zusammen mit Franz Vrabec gab es für die etwa 20 Teilnehmer auch Experimente zum Thema Sonnenstrahlung.
 
Am 9. Juni fand ab 21 Uhr der erste "Beobachtungsabend für Mitglieder mit & ohne Fernrohr" statt. Für 7 Teilnehmer standen 4 Teleskope und 5 Feldstecher zur Verfügung. Am Friedhofshügel über Tullnerbach sah man die Venus in der Dämmerung noch knapp über dem Horizont – und 3° links im Spektiv sogar den nur mehr 2 mag hellen Mars. 
Danach erlebten zwei neue Teleskopbesitzer die üblichen Probleme, die Montierungen genau auszurichten. Gegen 22 Uhr war dann der Ringnebel gefunden, danach die Galaxien M81 und M82 im Großen Bären, erstere in den 6- bis 8-Zöllern mit angedeuteten Spiralarmen. Dann wurde diskutiert, ob der Hantelnebel M27 nicht eher zwei sich überdeckende Kugeln darstellt.
 
Dann regte Gottfried an, im schwachen Glanz der Milchstraße unsere sichtbaren Grenzhelligkeiten zu vergleichen. Sie wurden (anhand des kleinen Wagens) zu 4.3 bis 5.5 mag geschätzt. Zuletzt kamen Saturn und Jupiter dran, die aber wegen des noch geringen Höhenwinkels eine Luftunruhe von etwa 3-4" zeigten und daher ihre Wolkenbänder nur erahnen ließen.