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Über 60 Jahre gab der Österreichische Astronomische Verein alljährlich den "Österreichischen Himmelskalender" von Prof. Hermann Mucke heraus. Er enthält neben Monatsübersichten und Ephemeriden von Planeten- und Sternörtern Angaben zu Finsternissen, Sternbedeckungen, Jupiter- und Saturnmonden.

Als Ergänzung erschienen ebenfalls von Prof. Mucke die "Astronomischen Kurzkalender" in 2 Bänden, 1900-2000 und 2001-2051. Diese geben in aller Kürze, auf einer Seite pro Jahr, die allerwichtigsten Angaben zu Kalendersystemen, Mondphasen, Planetenpositionen und graphische Angaben zu Finsternissen.

Als Begleiter dazu entwickelte Dr. Wolfgang Regal (1948--2015) gemeinsam mit Prof. Mucke den Tierkreiskalender, der erstmals im Sternenboten 12/2004 für 2005 vorgestellt wurde. Auf einer ganzseitigen Graphik kombinierte er einen mittigen Kartenausschnitt im ekliptikalen Koordinatensystem mit zwei Diagrammen mit vertikaler Zeitachse, aus denen die ekliptikalen Längen der Planeten abzulesen sind. Ein großzügiger Überlappungsbereich in ekliptikaler Länge ermöglicht gut die Verfolgung der Schleifenbewegung im jeweiligen Rückläufigkeitsbereich. Auf einen Blick kann man somit die Sichtbarkeiten der Planeten, Konjunktionen, Opposition und Elongationen für ein ganzes Jahr einschätzen. Das Kartenbild wurde dafür aus dem Begleitband zum Sterngarten Himmelskunde im Freiluftplanetarium Wien entnommen, die Zahlenwerte aus dem jeweiligen "Himmelskalender".

Nach dem Tod von Dr. Regal (Nachruf im Sternenboten 10/2015) übernahmen zwei andere Mitglieder des Vereins, zuerst Dipl.-Ing. Norbert Pachner, später Dipl.-Ing. Dr. Hans Katzgraber (mittlerweile ausgetreten), für einige Jahre die Erstellung des Tierkreiskalenders, wobei händische Konstruktion und Erscheinungsbild beibehalten wurden. Die Abhängigkeit der Daten vom "Himmelskalender" bedingte ein jährliches Erscheinen.

Astronomische Algorithmen lassen sich in diversen Programmiersprachen umsetzen. Seit vielen Jahren entwickle ich astronomische Gebrauchsgraphiken in der Druckersprache "PostScript", und so kam die Idee, den Tierkreiskalender nachzuentwickeln. Hierbei müssen natürlich alle Elemente von Grund auf neu berechnet werden, und so kommen in den hier enthaltenen Graphiken keine Angaben aus dem Himmelskalender oder aus dem klassischen DOS-Programm UraniaStar mehr zur Anwendung, allerdings sollten mittlerweile alle brauchbaren astronomischen Rechenmethoden zu gleichwertigen Ergebnissen kommen.

Die Sterndaten für die hier enthaltenen Sternkarten entstammen dem "Yale Bright Star Catalog".  Die Sternbilderzüge sind nicht genormt und unterliegen gewissen Freiheiten der jeweiligen Kartenautoren. Die hier gezeigte Variante wurde allerdings so genau wie möglich dem Original (und damit der Tradition von Thomas und Teschner 1945, UraniaStar und Himmelskalender) nachempfunden.

Die Planetenörter werden nach den "Low Precision Formulae for Planetary Positions" (Flandern & Pulkkinen 1979) gerechnet, die für einige Jahrhunderte um 2000 eine Genauigkeit im Bogenminutenbereich versprechen. Die meisten anderen Algorithmen wurden aus dem bewährten Werk  "Astronomical Algorithms"  (Meeus, 2. Auflage 1998) umgesetzt. Die Gebrauchsanleitung wurde weitgehend vom Vorbild Dr. Regals übernommen und nur geringfügig angepaßt.

Im Zuge der Neuprogrammierung wurde der Bildinhalt geringfügig verändert.

  • Die horizontalen Linien zeigen links auch die Julianischen Tagnummern (JD) zum Monats-Nullten, wie sie auch in den "Kurzkalendern" zu finden sind.
  • Die zentrale Ekliptikkarte gestattet das direkte Einzeichnen der Planetenschleifen, wodurch auch die ekliptikale Breite der Planeten erkennbar wird.
  • Auch die Bahn des Mondes (geozentrisch) wurde hier eingetragen, erscheint als breites graues Band und ermöglicht die Verfolgung des Knotenumlaufs sowie Anzeige möglicher Bedeckungen hellerer Sterne.

Die Karten sind zum Äquinoktium des jeweiligen Jahresanfangs gerechnet, die Planeten zum Äquinoktium des Datums. Die Präzession der Äquinoktien führt über die Jahre zwangsläufig zu einem leichten Wandern der Sterne in der Karte.
Eine Farbgestaltung, bei der auch weitere Änderungen (z.B. Planetenschleifen in der Karte) noch besser sichtbar gewesen wären, wäre technisch kein Problem gewesen, hätte jedoch höhere Ansprüche an die Technik für private Ausdrucke bedeutet.
 

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Georg Zotti, im Dezember 2018