Bitte Taschenlampe und gegebenenfalls ein Fernglas mitbringen; auf warme Kleidung achten! Sternabend nur bei klarem Himmel, sonst (ausser bei Regen oder Schneefall) Ersatzveranstaltung. Jeder Gast erhält eine Abendsternkarte auf Karton.
Führung: Prof. Hermann Mucke (E-Mail: astbuero@astronomisches-buero-wien.or.at)
Teilnahme frei!
Treffpunkt: Aufgang zur Wotrubakirche, Ecke Rysergasse/Georgsgasse, Wien 23. Zu erreichen mit der Schnellbahn (bis Liesing) oder der Strassenbahn 60 (bis Maurer Hauptplatz), dann jeweils weiter mit Bus 60A (bis Kaserngasse). Von dort kurzer Fussweg Maurer-Lange-Gasse hinauf bis Georgsgasse, diese bis Rysergasse.
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Nun möchte ich das inzwischen weiterentwickelte Projekt vorstellen: auf der Hochfläche des Georgenberges in Wien 23, südwestlich der Wotruba-Kirche, wurde ein geeigneter Platz gefunden und über zwei Jahre durch Abhaltung öffentlicher Sternabende geprüft. Sicht- und öffentliche Verkehrsverbindungen wurden dort für recht gut geeignet erkannt und die geplante Anlage ist langfristig gesichert.
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Der geplante Sterngarten soll gleichsam eine Verbindung von Himmel und Erde sein - ein architektonischer Hinweis auf die alltäglichen und allnächtlichen Vorgänge am Himmel. Mit dem freien Auge sind ja schon die wichtigsten Tatsachen unseres astronomischen Weltbildes unter guten Sichtverhältnissen zu sehen und nachzuerleben. Himmelskundliches Naturerleben wird hier für den Einzelnen wie für Gruppen, etwa Schulklassen, möglich.
Eine solche für lange Zeit und deshalb unter bewusstem Verzicht auf alle Wind und Wetter schlecht vertragenden Bauelemente errichtete Anlage kann das Weltall im "Spazierenschauen" vermitteln.
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Planung und Bauangelegenheiten betreut das Architektenbüro Dipl.Ing. W. Holzhacker, Wien. Das Bundesministerium für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten, der Verein Niederösterreich/Wien, Gemeinsame Erholungsräume sowie eine "Sternenboten-Spendenaktion, PSK 2398.710" unterstützten das Projekt finanziell. Bund und Stadt Wien ist für spontane Befürwortung und Förderung sehr zu danken.
Von den 9 seither angesetzten Sternabenden entfiel einer aus Wettergründen, aber zu den übrigen 8 kamen pro Abend durchschnittlich 81 Besucher. Wie aus der jahrzehntelangen Praxis der Vortragsabende bekannt, spielt natürlich die jeweilige Wetterlage entscheidend mit. An den genannten Abenden waren es nach kurzfristigem Aufklaren einmal nur 15, dann aber, wenn es am Vortag klaren Himmel gab, auch einmal 133 Gäste. Da gab es da und dort Hörprobleme und es wurde daraufhin schon überlegt, mit einem kleinen tragbaren Lautsprecher von "etwas höher oben" zu sprechen. Jung und Alt, Gross und Klein waren da: der jüngste Gast, ein dreimonatiger Bub, wurde im Buggy über die Rollstuhlrampe gerollt und verschlief brav die Sternenschau etwas abseits der Himmelsmitte. Bei kühlem Wetter kamen auch zum Ausdruck gebrachte kalte Füsse auf: "da ist es im Planetarium schon gemütlicher". Steifgefroren wurde dann die Behindertenrampe mehr geschätzt als die Treppe....
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Dank der Spendenfreudigkeit der Teilnehmer an der Sternenboten-Spendenaktion (PSK 2 398 710) zum Bau des Sterngartens, kann nun heuer der dritte Bauabschnitt begonnen werden. Er ist nicht "bauintensiv" und umfaßt hauptsächlich die Anbringung der Datumskalen am Knickanalemma sowie verschiedener Tafeln am Bauwerk, die stellenweise Sanierung des Epoxydharzüberzuges und der Zugänge sowie kleinere Rodungen, wo nun Zuwachs erkennbar wurde. Schließlich müssen inzwischen nötige Betriebshilfen beschafft werden, wofür wir noch Spenden erbitten!
Die Teilung erfolgt von 10 zu 10 Grad ekliptikaler Länge, ist aber beiderseits nach Datum beziffert. Die Skalen bestehen aus einem schmalen Mittagslinienband, auf dem die helle Schattenmitte täglich mittags sowohl die Uhrzeit als auch an quer darüber angebrachten Markierungen das Datum abzulesen gestattet. Wie bei den Stundenmarkierungen der Sonnenuhr wird Edelbandstahl von 2,5mm Stärke verwendet.
Länge = 16 Grad 15 Minuten 08,716 Sekunden Ost
Breite = 48 Grad 08 Minuten 47,925 Sekunden Nord
Höhe = 375,74m
(Wild SR 399). Referenzstation war Pfeiler 3 am Dach der TU. Um das Ergebnis der Messung auch im Österreichischen Landessystem (Bessel-Ellipsoid; Datum: MGI) auszuweisen, mußten obige Koordinaten entsprechend umgebildet werden. Mit Hilfe eines vom Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen bereits 1998 veröffentlichten Satzes der 7 Parameter einer räumlichen Helmert-Transformation ergab sich schließlich:
Länge = 16 Grad 15 Minuten 12,974 Sekunden Ost
Breite = 48 Grad 08 Minuten 49,717 Sekunden Nord
Höhe = 331,27m
in guter Übereinstimmung mit den Daten vor Baubeginn:
Länge = 16 Grad 15 Minuten 09 Sekunden Ost
Breite = 48 Grad 08 Minuten 51 Sekunden Nord
Höhe = 331m
wie sie F.Schilcher mit GPS und elektronischem Höhenmesser dankenswerter Weise bestimmt hat, siehe Heft 5/1997, p.93.-
Es sei noch darauf hingewiesen, daß die hohe Genauigkeit beim Einmessen mit Satellitenverfahren (1-2cm) durch die Unsicherheiten bei der Transformation ins Landessystem verschlechtert wird (1-2dm). Es wurde auch keine Geoidundulation am Endergebnis angebracht, die allerdings im betrachteten Punkt ebenfalls nur maximal 1-2dm ausmacht.
Ferner wurde die Analemmafläche im interessierenden Bereich mittels Nivellement auf 1cm waagrecht gefunden.
Die Grobjustierungen der Nord- und Südpfeiler sowie des Rohrdreiecks nach Bauabschluß 1998 wurden überprüft. Nur am Nordpfeiler war eine kleine Feinkorrektur auf Höhe und Senkrechtstellung nötig, nur letztere auch am Rohrdreieck. Die Analemma-Achse wurde eingemessen. Dies waren Voraussetzungen für die Berechnung und die richtige Anbringung der Analemmaskalen.
Die Zugänge und Wege wurden durch Splittaufbringung verbessert, so daß durch Begehung nach Regen kaum mehr Schmutz auf das Bauwerk gelangt. Die Aufstellung eines Abfallsammlers hat viel zur Sauberhaltung des Sterngartens und seiner Umgebung beigetragen.
Der Zuwachs von Baum- und Buschwerk wird demnächst durch weitere Ausnützung der erteilten Rodungsbewilligung sehr dankenswert durch das zuständige Forstamt entfernt.
Die Anlage wurde in die neuen Karten (Freytag & Berndt) aufgenommen. Das stark wachsende öffentliche Interesse ist erfreulich!
Aus Sternenbote September 2000
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Letzte Aktualisierung dieser Seite am 9.Jan.2019.