Tierkreiskalender 2019

Hans Katzgraber / Wolfgang Regal

Stand der Sonne und der hellen Planeten in den Tierkreissternbildern - auch nach Zeichen, sowie Sichtbarkeit der Planeten. Er verdeutlicht den Unterschied von Sternbildern und Zeichen des Tierkreises und ist auch Ergänzung zum Begleitband des Freiluftplanetariums. Kartonblatt A4.

Zum Gebrauch des Tierkreiskalenders

Mit dem Tierkreiskalender können die fünf hellen Planeten im Tierkreis mit einem Blick erfasst werden. Verwendet wird die Sternbilderkarte (Äquinoktium 2000,0) aus dem Bändchen "Himmelskunde im Freiluftplanetarium Wien" des Österreichischen Astronomischen Vereins. Sie ist beziffert nach ekliptikaler Länge und ekliptikaler Breite. Deutlich ist hier der Unterschied zwischen Tierkreissternbild und Tierkreiszeichen ersichtlich.

Der Gebrauch des Kalenders ist denkbar einfach. Man sucht am rechten oder linken Rand der Grafik das gewünschte Datum und verfolgt die Datumslinie bis zum Schnittpunkt mit der Kurve des gewünschten Himmelskörpers. So ergibt etwa der Schnittpunkt mit der - in der Grafik grauen - Sonnenkurve, projiziert auf die ekliptikale Sternbildkarte im Zentrum der Grafik, die genaue Stellung der Sonne (ekliptikale Breite immer 0) im Tierkreis an diesem Tag.

Ähnlich können auch die Positionen der Planeten gefunden werden, wobei allerdings zu beachten ist, dass sich Planeten einige Grade von der ekliptikalen Breite 0 entfernen können. Die Datumspunkte sind gleichförmig verteilt; in manchen Monaten ergibt sich dadurch der 2., 12., usw. Es dürfte aber keine Schwierigkeit bereiten, diese "überzähligen Sterne" in den Tierkreissternbildern zu identifizieren. Auch der Termin der Sichtbarkeit der Planetenkann recht einfach abgeschätzt werden: Befindet sich die Planetenkurve in der Grafik rechts der Sonnenlinie, so bedeutet das, dass der Planet sich westlich der Sonne befindet und sich somit mehr oder weniger als "Morgenstern" zeigt. Finden wir die Planetenkurve links von der Sonnenlinie, ist er "Abendstern". Auch die westliche oder östliche Elongation der Planeten von der Sonne kann grob abgeschätzt werden. Jeder Planet hat eine Sichtbarkeitsperiode. Sie hängt ab von der Länge und Lage des Bogens Sonne-Planet und der scheinbaren Helligkeit des Planeten. Kommt der Planet zu nahe an die Sonne – in oder nahe der Konjunktion mit der Sonne - wird er für uns unsichtbar.

Schneiden die Kurven der äußeren Planeten (Mars, Jupiter und Saturn) die Mitternachtslinie - in der Grafik die strichlierte graue Linie - sind die Planeten die ganze Nacht sichtbar. Die Mitternachtslinie ist um 180° zur Sonnenlinie verschoben und markiert jenen Punkt der Ekliptik, welcher der Sonne am Himmel genau gegenüber liegt. An diesen Punkten befinden sich die Planeten in oder nahe in Opposition zur Sonne und man sieht in der Grafik, dass vor dieser Zeit ihre Rückläufigkeit und danach wieder die Rechtläufigkeit beginnt. Befinden sich die Planetenkurven links der Mitternachtslinie, sind die Planeten in der 2. Nachthälfte sichtbar. Finden sie sich rechts der Mitternachtslinie sind sie in der 1. Nachthälfte sichtbar. Besonders interessant sind natürlich jene Bereiche in der Grafik wo Planetenkurven nahe beisammen verlaufen oder sich sogar schneiden. An diesen Stellen befinden sich die Planeten in Konjunktion miteinander. Hier lohnt es sich in genauen Tabellenwerken nachzulesen oder sich das Datum am PC einzustellen. Hier ergeben sich oft reizvolle Konstellationen, besonders dann, wenn auch ein heller Stern in unmittelbarer Nähe ist.

Der Planetenkalender ist ein einfaches Hilfsmittel, um sich ohne großen Aufwand einen Überblick zu verschaffen, welche Planeten zu einem bestimmten Datum wo und wann sichtbar sind. Die Sichtbarkeit des betreffenden Sternbildes zeigt auch die zum Termin gehörige Monatskarte aus dem oben erwähnten Bändchen. Größere Genauigkeit ist bei einem so einfachen Diagramm naturgemäß nicht zu erwarten. Ziel ist es, sich mit einem Blick zu orientieren was im Tierkreis gerade vor sich geht. Wer genauere Angaben benötigt sei auf den Österreichischen Himmelskalender sowie den Sternenboten aus dem Astronomischen Büro verwiesen.


Daten nach Unterlagen aus dem Astronomischen Büro, 1230 Wien
(C) Hans Katzgraber / Wolfgang Regal, Wien


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