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Venus & Jupiter am Abendhimmel 
Seit der engen Konjunktion am 2.März läuft Venus dem Jupiter nach links davon – jeden Tag um etwa 1°. Zur Monatsmitte geht Jupiter gegen 19 Uhr unter, Venus eine gute Stunde später. 
Hoch im Süden finden wir den blutroten Mars oben im Wintersechseck, etwa zwischen Capella (zenitnah) und Orion. Am 17.3. bildet er mir den ähnlich roten Riesen Alfa Orion (Beteigeuze) und Alfa im Stier (Aldebaran) fast ein  gleichseitiges Dreieck!

Aktuelles Programmheft: Jänner-Juni 2023 [pdf-download]


Die nächsten Vorträge

Online (per zoom)

Im Festsaal des Alpenvereins (Walfischgasse 12 / 1. Stock)


Der Abendhimmel im März 2023

Wenn es zur Monatsmitte um 19 Uhr dunkel genug ist, sehen wir das große Wintersechseck rund um Orion im Süden: Der strahlende Sirius etwa 25° hoch, während Capella schon den Zenit passiert hat. Hoch im Westen steht der Perseus, während dasHerbstviereck (Pegasus/Andromeda) bereits untergeht. Im Nordwesten sehen wir das Himmels-W der Cassiopeia, im Nordosten steigt der große Wagen empor.
Die Titelseite der Homepage https://www.astroverein.at zeigt den Himmel wahlweise mit oder ohne Sternbilder. 
Hier zum Anklicken die Sternkarten für 7 Uhr und 8 Uhr Sternzeit.
Zu dieser Dämmerstunde stehen 10 der 20 hellsten Sterne über dem Horizont, dominiert von den acht beim Wintersechseck. Mitten durch dieses zieht das schwach leuchtende Band der Milchstraße von Nordwesten (Cepheus, Cassiopeia) über den Zenit (Fuhrmann), die Zwillinge und die beiden Hunde des JägersOrion nach Südsüdosten. Stadtbewohner sehen die Galaxis fast nie, aber nur 10 km westlich von Wien – auf unserem dunklen Beobachtungsplatz am Friedhofshügel über Tullnerbach – lässt sich das  nachholen, z.B. beim Beobachtungsabend am 12. März.
In der Milchstraße findet man zahlreiche Offene Sternhaufen, den früheren Geburtsstätten der Sterne. Bereits freiäugig sieht man iStier, halbhoch im Südwesten, die 5-6 dicht gedrängten Sterne der Plejaden, und 10° links beim roten Riesen Aldebaran den lockeren Sternhaufen derHyaden. Sein liegendes, großes V ist der Kopf des Himmels-Stiers, dessen lange Hörner dem Orion drohen. Noch bis Anfang April ist unter dem Oriongürtel der diffuse Fleck des Orionnebels M42 zu beobachten, ein riesiges Sternentstehungsgebiet 1600 Lichtjahre entfernt. Im Feldstecher sind rötliche Farben zu erahnen, die auf Langzeitaufnahmen als leuchtende Wasserstoffwolken hervortreten. Wenn man sich am Teleskop einige Minuten Zeit nimmt, tauchen in manchen der Gas-Filamente auch grünliche Farbtöne auf, die ionisieren Sauerstoff anzeigen. Probieren Sie einmal, eine Skizze zu machen! Im Anhang sehen Sie meine vom Februar 2017.
Orions linke Schulter ist der rote Riese BeteigeuzeEr wird in 1000 bis 100.000 Jahren als Supernova explodieren und dann heller als der Vollmond  leuchten. Ohne die zeitweilige Staubhülle hat er (wie Rigel, Orions rechter Fuß) etwa 50.000-fache Sonnenleuchtkraft und ist 600-800 Lichtjahre entfernt. Zwischen den beiden Riesen zeigen die drei Gürtelsterne nach links zum Sirius, dem hellsten Stern am Himmel. Sein schwacher Begleiter Sirius B (8.5 mag) wurde als erster Weißer Zwerg 1862 entdeckt und hat 50 Jahre Umlaufzeit. In einem Teleskop ab 8 Zoll kann man ihn 11" östlich von Sirius erahnen, wenn man dessen Licht abdeckt, z.B. mit einem schwarzen Papiereckerl im Fadenkreuz-Okular.
🔭Reizvolle Sternhaufen:
Wer einen lichtstarken Feldstecher hat, soll hoch im Süden (zwischen Fuhrmann und den Zwillingen) die Reihe der vier Sternhaufen M35 bis M38 ansehen. Im Fernrohr zeigt jeder der Vier seine ganz eigene Anordnung der 50 bis 200 Sterne: strahlend oder zart schimmernd, in Kreuzform bzw. wie ein langbeiniger Käfer. Bereits freiäugig ist der Doppelsternhaufen h/Chi Persei als Nebelfleck zwischen Kassiopeia und Perseus zu erkennen, im Achtzöller zeigt er fast 100 Sterne.
Auf ein ungewöhnliches Objekt unweit von M36 hat Sterne und Weltraum vor 2 Jahren aufmerksam gemacht: den Sternhaufen NGC 1893, eingebettet in den hellen Gasnebel IC 410, der im Fernrohr zuerst durch eine zentrale Dunkelwolke auffällt. Das interessante Tripel steht hoch am Himmel zwischen Capella und β Tauri.
 
Um 21:30 Uhr kulminiert der unscheinbare Krebs und mittendrin der helle Sternhaufen M44, die Krippe. Zwei Sternchen daneben heißen nördlicher und südlicher Esel. Im Zentrum des nahen, 1.5° großen Sternhaufens zeigt schon ein kleines Teleskop das funkelnde Schmuckkästchen mit 4-5 engen Doppelsternen. Zwölf Grad tiefer bilden 6 Sterne den Kopf der Hydra, die sich von Südosten herauf schlängelt. Im Osten kommt der orangefarbene Arktur im Bärenhüter empor, einer unserer nächsten Sterne; er liegt im verlängerten Deichselschwung des Großen Wagens. Denkt man sich diesen Kreis verlängert, kommt man zur Spica, die mit 22.000° einer der heißesten Sterne auf unsrer Seite der Galaxis ist. Mit Arktur gehört sie zum Frühlingsdreieck, das wir im April behandeln werden. Hier die Karte für 10 Uhr Sternzeit.
      Gegen 2 Uhr kommt im Osten das große Sommerdreieck hoch, darin die Deep-sky-Paradeobjekte des Hantel- und Ringnebels und zwei helle Sternhaufen im Schwan.
Planeten und Mond  (Daten für Wien)
  • Merkur taucht gegen Monatsende am Abendhimmel auf. Wirklich gut ist er aber erst 1 Woche später zu sehen. Am 28. geht er 1,5° nördlich an Jupiter vorbei (im Feldstecher sichtbar).
  • Venus ist nun auffälliger Abendstern und wandert von den Fischen in den Widder. Sie geht jetzt erst 3 Stunden nach der Sonne unter (im Mai werden es sogar 4 Stunden sein). Am 2.3. hat die Liebesgöttin eine enge Konjunktion mit Jupiter, läuft ihm aber bis Monatsende um ganze 28° davon. Am 24. begegnet ihr die junge Mondsichel.
  • Mars wandert rechtläufig vom Stier in die Zwillinge und ist gerade noch etwas heller als der rote Riese Aldebaran (Alfa Tauri) rechts unterhalb. Er ist nun mehr als doppelt so weit entfernt wie zur Opposition im Dezember, wo er fast die Helligkeit Jupiters erreichte. Am 28. wandert der Mond 2° nördlich an Mars vorbei.
  • Jupiter in den Fischen steht anfangs nahe der strahlenden Venus, die 1.8 mag heller ist (zwar 1/12 kleiner, aber viel näher). Die Untergänge in Wien verschieben sich von 20:20 auf 19 Uhr MEZ.
    • Für die Beobachtung seiner Monde steht er schon etwas zu tief.
  • Saturn bleibt nach seiner Konjunktion am 16.2. bis Mitte April unsichtbar.
  • Uranus im Widder ist noch ein der späten Abenddämmerung zu sehen. Am 30./31. zieht Venus 1° nördlich an ihm vorbei.
  • Neptun steht am 16.3. genau jenseits der Sonne und ist damit 4623 Millionen km (29,9 AE) von uns entfernt.
  • Kleinplaneten: 
    • Ceres 7.2 mag (Opposition 21.3. in CBr.): am 12. bei Galaxie M91, am 27. bei der schönen M100
    • Pallas 8.0 mag im Großen Hund, noch bis Mitte März.
Mondphasen:
Vollmond am Di 7.3., Letztes Viertel Mi 15.3.,Neumond (Nr. 1240) Di 21.3., bestes Erdlicht 23./24.3.,Erstes Viertel Mi 29.3.

Notwendige Renovierung des Sterngartens

Unser Sterngarten am Georgenberg kommt in die Jahre: der Beton der Plattform bekommt Sprünge, manche dummen Lagerfeuer haben ihm weiter zugesetzt, der Belag schützt kaum mehr gegen die Verschmutzung durch Schuhe und Wetter, und am Schrägmast blättert allmählich der Lack. Die Angebote zweier Firmen übersteigen das Jahresbudget des Astrovereins um ein Vielfaches ...
Im Vorstand und in der Hauptversammlung am 20.5. diskutierten wir die Möglichkeiten einer günstigeren Sanierung  – und hoffen auf Ideen aus dem Kreis der Mitglieder. Einige sind ja mit der Baubranche vertraut. 
  • Wer kennt Baufirmen, in denen Leitung es einen Sternfreund gibt? (Hinweise bitte an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)
  • Welche potentiellen Sponsoren fallen Ihnen ein?
Ein weiteres Thema ist der Zugangsweg von der Wotrubakirche, der bei stärkerem Regen eine akrobatische Überwindung von 3-4 großen Lacken erfordert. Eine Antwort der zuständigen Forstverwaltung steht noch aus. Ein dortiger Scherzbold (?) meinte im Vorjahr, das gehöre bei einem Naturschutzgebiet dazu ...
 

Drei Ehrenmitglieder

Seit der letzten Hauptversammlung hat der Astroverein drei Ehrenmitglieder: Mag. Walter Hofmann, Dipl.-Ing. Norbert Pachner und Mag. Franz Vrabec: Ersterer hat sich v.a. in der Sonnenuhrgruppe verdient gemacht, aber auch durch zahlreiche Tipps für den Ausbau des Sterngartens, Franz (mittleres Bild Dez.2015) und Norbert (rechts) haben durch viele Jahre die meisten Sonnen- bzw. Sternführungen am Georgenberg gemacht und dabei wesentliche Neuerungen eingeführt.
 
Walter und Franz wurden unter großem Applaus im Sterngarten geehrt und bekamen die von Maria gestalteten Ehrenurkunden sowie kleine Beigaben überreicht. Norbert haben wir "heimgesucht" und dabei viele G'schichterln aus der Ära Muckes gehört.
 

 

Perseiden 2022  

Unsere Perseiden-Abende im Sterngarten am 12. und 13. August waren wieder gut besucht, aber leider von Wolken beeinträchtigt. Trotzdem waren am 13. ab 22h stündlich etwa 15 Sternschnuppen zu sehen – man war zufrieden!
 
Die Geminiden-Nacht ist für Do 15. Dezember geplant.
  

Beobachtungsberichte und Fotos

Unter "Beobachten" findet Ihr Fotos, Skizzen und weitere Berichte von 2019-2021:

  • Kleine Sonnenfinsternis am 10. Juni 2021  (die größere kommt am 25.10.22)
  • Perseidennächte im August 2021 und 2020 (bis zu 30 Sternschnuppen pro Stunde)
  • Große Konjunktion Jupiter / Saturn im Dezember 2020
  • Feuerkugel und Meteoritenfall am 19.11.20, sowie Geminiden-Fotos von F. Klauser und J. Kruse
  • Bericht über einen zugehörigen Meteoritenfund bei Kindberg
  • Beobachtungen von Komet NEOWISE (Juli 2020) und Fotos mehrerer Mitglieder
  • Sterngarten-Picknick am 5.9.2020 und Gedenkfeier Prof. Mucke – hier anklicken!


Astronomischer Almanach für Österreich:
Kostenfreier Download beim Menüpunkt "Beobachten". Er hat die meisten Inhalte von Prof. Muckes "Himmelskalender" und zusätzlich informative Grafiken. Eine Druckversion gibt es hier (mit Zusendung), bei unseren Referatabenden und der Kuffner-Sternwarte.


Generelles zu den Veranstaltungen:

  • Sterngarten-Führungen gibt's wieder in vollem Anfang, aber bitte um Anmeldung. Eventuelle Absagen bzw. Ersatztermine werden oben auf dieser Seite bis jeweils 15 Uhr mitgeteilt.
  • Für private Besuche und Schulklassen ist der Sterngarten immer offen – bitte trotzdem auf Abstand achten! 
  • Vorträge in der Walfischg.12 finden wieder ab Ende Oktober statt,
  • zusätzlich weiterhin fallweise Online-Vorträge.

Wir freuen uns, Sie bei unseren Veranstaltungen begrüßen zu können!

Ihr Gottfried Gerstbach (Vorsitzender)
März 2023