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Am westlichen Abendhimmel ist noch die strahlende Venus zu sehen. Bevor sie gegen Monatsende im Abendrot verschwindet, begegnet sie am 10.7. dem inzwischen unauffälligen Mars und am 20.7. dem Mond. Saturn und Jupiter stehen hingegen am Himmel der zweiten Nachthälfte.

 

Wenn zur Monatsmitte gegen 22 Uhr genug Sterne zu sehen sind, neigt sich im Westen das Frühlings-Sternbild Löwe dem Untergang zu. Hier begegnen sich am 10.7. Venus, Mars und Regulus innerhalb von 5° (Feldstecher!). In halber Höhe rechts über dem Löwen steht der Große Wagen, dessen kurze Vierecks-Seiten zur Löwenmitte zeigen. Wenn man den Bogen der drei Deichselsterne nach links verlängert, kommt man zum Bootes (Bärenhüter, Rinderhirte) mit dem hellgelbenArktur. An ihm habe schon antike Astronomen die Eigenbewegung festgestellt, etwa 0,1° pro Jahrhundert. Der relativ nahe Stern ist neben Wega (bereits hoch im Osten) der hellste am Nordhimmel. Manchen kommt er wegen seiner Farbe sogar etwas heller vor. Folgen wir dem Deichselschwung weiter, steht im Südwesten 20° hoch die blauweiß strahlende Spica(α in der Jungfrau), die mit 20.000° zu den heißesten Riesensternen zählt. 

Für einen Überblick können Sie hier den Sommerhimmel anklicken. Schöner sind unsere Homepage-Sternkarten  – z.B. für Sternzeit 17h. Im Süden haben Herkules und Schlangenträger ihren Höchststand erreicht, während Antares, der rote Hauptstern im Skorpion, nur etwa 15° über den Horizont kommt. Im Osten steigt das Sommerdreieck mit der funkelnde Wega (Leier) sowie Deneb im Schwan (liegendes Kreuz) und Atair (α im Adler) empor. Wir werden es bis zum Herbstende sehen können. Rechts vom Polarstern steht der bescheidene König Kepheus, seine stolze Gattin Kassiopeia als helles "Himmels-W" darunter. Der kleine Bär reckt sich vom Polarstern (α UMi) steil nach oben. In Stadtnähe sieht man aber höchstens 7 Sterne, den Kleinen Wagen. Sie dienen als einfachster Indikator der Lichtverschmutzung: der dritthellste Stern γ hat 3.0 mag, der Sternenbogen zwischen α und β etwa 4.3 mag. Zwischen großem und kleinem Wagen schlängelt sich der Drache hindurch, seine Augen (rot und grünweiß) blicken kampfbereit auf den Herkules (rechts von Wega).

Um 24 Uhr steht die Leier fast im Zenit und tief im Süden der Schütze. Die letzten Jahre wurde er durch Saturn und Jupiter bereichert, die nun schon zu Wassermann und Widder weiterzogen und erst spät aufgehen. Im Schützen verbirgt sich hinter vielen Sternhaufen und Nebeln in 25.000 Lichtjahren Entfernung das Zentrum unserer Galaxis. Ein schönes Feldstecher-Objekt ist die kleine Sagittariuswolke M24 – eine Art Tunnelblick in eine besonders sternreiche Milchstraßenregion. 

Außerhalb der Städte ist nun das Band der Milchstraße am besten zu sehen. Es zieht sich hinauf zur besonders hellen Schildwolke und steil nach links zum Adler und Schwan. Hier bewirken ausgedehnte Dunkelwolken, dass sich die Milchstraße scheinbar in zwei Bänder teilt. 

Diese Gegend im Schwan ist für mich das schönste am Sommerhimmel: auf einer Liege, mit einem Feldstecher in der Hand, den tausenden Sternen im Schwan folgen und sich die Tiefen des Universums vorstellen ...  Richtung Osten läuft die Milchstraße weiter durch die Sternbilder Kepheus und Kassiopeia. Im Sommer sieht man so deutlich wie nie, dass das galaktische Koordinatensystem mehr als 60° schräg zum Himmelsäquator verläuft.

Wer bis 2 Uhr durchhält, sieht im Osten das Herbstviereck des Pegasus hochkommen, links gefolgt von der Fünfsternreihe, über deren Mitte die Andromeda-Galaxie steht. Sie ist mit 2,5 Millionen Lichtjahren das entfernteste Objekt fürs freie Auge. Gegen 0 bzw. 2 Uhr stehen auch die Gasriesen Saturn und Jupiter im Südosten und zeigen ihre je 4 hellsten Monde. Die täglichen Besonderheiten der Jupitermonde finden Sie auf den Seiten 52 und 57 unseres Astronomischen Almanachs.

Sichtbarkeit der großen Planeten im Juli

Merkur
hatte am 1.7. seine obere Konjunktion und beginnt Mitte Juli eine schwache Abendsichtbarkeit, Seine Begegnung mit Venus am 26.7. 5° nördlich ist nur im Feldstecher zu sehen.
Venus
ist noch bis Monatsende Abendstern und verschwindet um den 30. Juli in der Abenddämmerung. Sie hat allerdings die größte Helligkeit am 4.7., wo ihre Sichel zwar schräg beleuchtet, aber mit 37” schon recht groß ist. Am 20.7. steht sie 7° südlich des zunehmenden Mondes. Vorher kommt es am 10.7. noch zu einer Annäherung an
Mars
im Sternbild Löwe, nahe bei Regulus. Er ist aber nur mehr 2 mag hell und in der Abendröte freiäugig kaum mehr sichtbar. Am 10. steht er nur 0,6° nördlich von Regulus, Venus ist 5° von beiden entfernt – beobachten Sie das im Feldstecher!
Jupiter
im Widder beherrscht nun die zweite Nachthälfte und verlegt seine Aufgänge von 1:50 auf 23:50 MESZ. Am 11. wandert der Mond 2° nördlich am Riesenplaneten vorbei. Dem reizvollen Spiel seiner 4 hellen Monde (siehe ”Sterne und Weltraum”) werde ich ab dem August-Newsletter einige Zeilen widmen.
Saturn
 nähert sich seiner Opposition (27.8.) und beschleunigt seine rückläufige Bewegung durch den Wassermann. Zur Monatsmitte geht der Ringplanet bereits um 22:40 auf, die Öffnung des Ringes nimmt bis 2024 laufend ab. Am 7. morgens zieht der Mond 3° südlich vorbei.
Uranus
im Widder (6.1 mag) kann ab etwa 2h im Fernglas gefunden werden. Im Teleskop zeigt er grünliche Farbe.
Neptun
im den Fischen (7.8 mag) setzt zu seiner Oppositionsschleife an, wandert also nun rückläufig. 

Mondphasen: 

Vollmond Mo 3.7., Letztes Viertel Mo 10.7., Neumond Mo 17.7., Erstes Viertel Di 25.7.